Lineare Algebra - Lösungen zur 8. Serie (zum 16. 12. 2002)



34.
Wie definieren die (3,3) Matrizen

\begin{displaymath}
E_3=\left(
\begin{array}{c c c }
1&0&0\\
0&1&0\\
0&0&1
\...
...in{array}{c c c }
0&0&0\\
0&0&0\\
0&0&0
\end{array}\right)
\end{displaymath}

dann erfüllen folgende (6,6)-Matrizen die Aufgabe

\begin{displaymath}
A=\left(
\begin{array}{c c }
E_3&O_3\\
O_3&O_3\\
\end{ar...
...egin{array}{c c }
O_3&O_3\\
O_3&E_3\\
\end{array}\right) .
\end{displaymath}

Es ist offenbar $ rg(A)=rg(B)=3$, und $ A B= O_6$.

35.

\begin{figure}\epsfxsize =12cm
\epsffile{A35ser8.eps}\end{figure}

Für

\begin{displaymath}
H_t=\left(
\begin{array}{c c }
sin 2 \pi t & sin \frac{\pi}{...
...\\
cos 2 \pi t & cos \frac{\pi}{6} t\\
\end{array}\right)
\end{displaymath}

gibt es einen Rangabfall, wenn die Zeilen oder Spalten linear abhängig sind. Der Rangabfall kann nur eins sein, da $ sin$ und $ cos$ jeweils verschiedene Nullstellen haben. Somit muss für rg($ H_t$)=1 gelten:

$\displaystyle sin 2 \pi t = C_1 sin \frac{\pi}{6} t
{\rm  und   }
cos 2 \pi t = C_1 cos \frac{\pi}{6} t
$

oder

$\displaystyle sin \frac{\pi}{6} t = C_2 cos \frac{\pi}{6} t
{\rm  und   }
sin 2 \pi t = C_2 cos 2 \pi t  .
$

Daraus ergibt sich die Verhältnis-Gleichung

$\displaystyle \displaystyle\frac{sin \frac{\pi}{6} t }{ cos \frac{\pi}{6} t} =
\displaystyle\frac{sin 2 \pi t }{ cos 2 \pi t}
$

oder

$\displaystyle tan \frac{\pi}{6} t = tan 2 \pi t  .
$

Da gilt $ tan x = tan (x + k \pi )$ für ganze $ k$ , erhalten wir

$\displaystyle \frac{\pi}{6} t  +  k \pi = 2 \pi t  , {\rm oder  }
k=\frac{11}{6} t
 , {\rm oder  }
t=\frac{6}{11} k  .
$

Da $ 0 \le t \le 12 $ ist, kann $ 0 \le k \le 22 $ sein, und das sind 23 Werte.

36.
Die Abbildung $ f$ ist offenbar durch eine Matrix realisierbar:

\begin{displaymath}
T=\left(
\begin{array}{c c c }
1&2&1\\
0&1&1\\
-1&3&4
\end{array}\right) .
\end{displaymath}

(i) Damit ist $ f$ auch als lineare Abbildung nachgewiesen!
(ii) Der Kern besteht aus allen Vektoren, die auf $ 0_3$ abgebildet werden. Dies ergibt ein homogenes (3,3)-Gleichungssystem.

\begin{displaymath}
\begin{array}{c c c c}
1x+&2y+&1z &=0 \\
 &1y+&1z &=0\\
-1x+&3y+&4z &=0
\end{array}\end{displaymath}

mit der Lösung $ x=-y=z$, also \begin{displaymath}Kern f =
\left\{ \left(
\begin{array}{c }
1\  -1\  1
\end{array}\right)   t, {\rm wobei  } t \in R
\right\}  .
\end{displaymath} Es ist $ dim Ker f= 1$.

Das Bild von $ f$ ist die lineare Hülle der Abbildungen der Basisvektoren des Urbildraumes:

\begin{displaymath}
Bild f = L  \left( \left\{
\left(
\begin{array}{c }
2\  ...
...ay}{c }
1\  0\  -1
\end{array}\right)   \right\} \right) .
\end{displaymath}

(iii) Die Basis des Kernes ist der Vektor im Kern in (ii), und da gilt $ dim Kern f = dim Bild f = dim I\!\!R^3 = 3 $, folgt, dass die Dimension des Bildes nur 2 sein kann. Folglich reichen zwei linear unabhängige Vektoren aus dem Bild als Basis aus, etwa:

\begin{displaymath}
\left( \left(
\begin{array}{c }
1\\
0\\
-1
\end{array}\r...
...begin{array}{c }
1\\
1\\
4
\end{array}\right)
\right)  .
\end{displaymath}

37.
Die Abbildung $ f$ ist die Spur der gegebenen Matrix. Schreibt man die Matrix als Spaltenvektor im $ I\!\!R^{ 9}$, dann ergibt sich die Spur durch Multiplikation von links mit der ''Zeilen-Matrix'' $ T=(  1   0   0   0   1   0   0   0   1  )$. Also ist $ f$ wieder eine lineare Abbildung. Da $ dim Bild f= 1$ ist, muss der Kern die Dimension 8 haben. Zum ersten enthält der Kern die 6 kanonischen Basisvektoren des (3,3)-Matrixraumes, die die Nebendiagonalelemente representieren. Dazu kommen noch zwei Basisvektoren, die die Diagonale selbst betreffen:

\begin{displaymath}
\left(
\begin{array}{c c c }
1&0&0\\
0&-1&0\\
0&0&0
\end...
...ray}{c c c }
1&0&0\\
0&0&0\\
0&0&-1
\end{array}\right)  .
\end{displaymath}

Offensichtlich sind diese aus dem Kern, sie sind linear unabhängig, und mehr als zwei Basisvektoren des Kerns fehlen nicht mehr.



Dr.Wolfgang Quapp 2003-01-15